Product Owner JTL-Plan&Produce
Entwicklertagebuch JTL-Plan&Produce: Produktionsmöglichkeiten in JTL-Wawi
Auf der JTL-Connect 2019 haben wir unsere Idee des Produktionsmoduls für JTL-Wawi erstmals vorgestellt, kurz danach folgte ein offizieller Pilotkundenaufruf, auf den sich mehr als 200 Interessenten gemeldet haben. Seitdem ist es ruhig geworden. Das bedeutet aber nicht, dass wir hinter den Kulissen nicht kräftig gewerkelt und getüftelt hätten. Tatsächlich haben wir nicht nur einen Namen für das Produkt festgelegt, auch wir als Entwickler waren fleißig. Im heutigen Blogbeitrag erhaltet Ihr daher exklusive Einblicke in die aktuelle Entwicklung für unser Produktionsmodul.
Ein neuer Name: JTL-Plan&Produce und JTL-Workbench
Unser Produktionsmodul besteht tatsächlich aus zwei Produkten, für die wir jeweils einen Namen festgelegt haben: JTL-Plan&Produce ist der Verwaltungsteil. Hier erledigt Ihr die Stammdatenpflege, Ressourcenplanung, Disposition und erstellt Fertigungsaufträge bequem bei Euch am Schreibtisch. JTL-Workbench ist hingegen das eigentliche Tool für die Produktion, mit dem Ihr den Produktionsprozess sowie alle beteiligten Maschinen überwacht. Es dient Euch somit als Assistenzsystem in der Produktion.
Neuer Bereich in JTL-Wawi
Wir haben uns dazu entschieden, JTL-Plan&Produce als eigenen Bereich in JTL-Wawi anzulegen. Ursprünglich hatten wir darüber nachgedacht, ihn als Teil des Artikels zu fassen. Da es sich dabei aber beim Artikel um einen so zentralen Teil von JTL-Wawi handelt, wollten wir ihn nicht verändern. Allerdings werdet Ihr für jeden Artikel oder für jede Baugruppe, die in der Produktion beteiligt ist, einen eigenen Artikel anlegen. Erst im Bereich Produktion fügt Ihr die einzelnen Komponenten dann zu einem Produktionsartikel zusammen.
Unsere Pläne für „Reguläre Produktion“ und „Individualproduktion“
In einem ersten Schritt haben wir uns zunächst der regulären Produktion gewidmet, also Serien- oder Chargenproduktionen, mit klar definiertem Produkt. Kurz: In diesem Bereich werdet Ihr den immer gleichen Artikel in unterschiedlichen Mengen produzieren können.
Erst im nächsten Jahr werden wir dann das Thema „Individualproduktion“ angehen: Damit werdet Ihr in der Lage sein, über Euren Onlineshop, aber auch über Amazon Custom, individualisierbare Produkte zu produzieren. Bestes Beispiel sind hierbei Tassen oder T-Shirts mit individuellem Aufdruck. In der Stücklistenvorlage werden dann erst durch die Angaben des Kunden gewisse Parameter im Auftrag angepasst bzw. ausgefüllt. Als Quelle dieser Kundenangaben sind beispielsweise ein Dateiupload aus dem Konfigurator Eures Onlineshops oder die Produktdaten über Amazon Custom möglich.
Produktionsstücklisten
Unter dem Reiter Produktionsstücklisten findet Ihr unterschiedliche Arten von Listen, mit denen Ihr verschiedene Produktionsarten bzw. Arbeitsschritte der Produktion abbilden und definieren könnt:
In dieser Liste wird festgehalten, welche Artikel ich zur Produktion benötige, also aus welchen Komponenten das produzierte Produkt besteht. Dabei werden auch verschiedene Versionen möglich sein, denen Ihr unterschiedliche Status zuordnen könnt („in Entwicklung“, „Aktiv“, „Archiviert“)
Wenn zur Verarbeitung eines Teilmengen-Artikels Arbeitsschritte an den einzelnen Komponenten notwendig sind, definiert Ihr das über diese Liste. Beispielsweise, wenn ihr ein Holzbrett in zwei Teile sägen oder einen Metallquader in dünne Scheiben schneiden müsst.
Diese Liste kommt bei einer komplexen Demontage zum Einsatz. Ist eine Produktion fehlerhaft und die einzelnen Komponenten müssen wieder demontiert werden, könnt Ihr dies hier definieren: Wie muss der Artikel demontiert werden? Und welche Artikel kommen am Ende der Demontage heraus?
Sobald Ihr einen Artikel zunächst demontieren oder zerlegen müsst, um überhaupt mit einer Produktion starten zu können, definiert Ihr das in diesem Bereich. Ein Beispiel wäre hier ein Auto Tuning, bei dem Ihr zunächst ein Serienfahrzeug kauft, dieses demontiert, um es in einer Produktion mit anderen Teilen ausstatten zu können.
Produktionsstücklisten ineinander verschachteln
Eine Funktion, die sich viele von Euch gewünscht haben, ist die Möglichkeit, Produktionsstücklisten ineinander zu verschachteln. Dies ist besonders bei mehrstufigen Produktionsprozessen sinnvoll. Innerhalb der Stückliste befinden sich dann zwei Arten von Artikelkomponenten: Normale „Artikel / Materialien“ sowie „Baugruppen“, die wiederum Produktionsartikel sind. Solche Baugruppen müssen zur Fertigstellung der Produktion zunächst hergestellt oder anderweitig beschafft werden. Und genau solche Abhängigkeiten könnt ihr mithilfe der Verschachtelung darstellen.
Die neue Teilmengenverwaltung
Auch die Teilmengenverwaltung hat sich anhand Eures Feedbacks unserer Umfrage als eines der Most-Wanted-Features herausgestellt, das allerdings nicht nur der Produktion zuzuordnen ist, sondern eine allgemeine, neue Funktion von JTL-Wawi 1.6 sein wird.
Worum geht es dabei? Teilmengen definieren einzelnen Teilstücke eines Artikels. Wenn Ihr in Eurer Produktion z.B. Platten bearbeitet, wird jede einzelne über „Länge x Breite“ definiert. Schneide ich diese Platte in zwei gleich große Stücke, habe ich zwar noch immer die Menge „1“, aber eben nicht mehr ein, sondern zwei Teile. Für die Produktion eine wichtige Information. Unsere neue Teilmengenverwaltung erfasst jedes einzelne Teil und kann damit Auskunft geben, ob ich noch über eine ganze Platte verfüge oder nur zwei Hälften. Die Pilotphase unserer Teilmengenverwaltung wird vermutlich in Q1 2021 starten.
Arbeitsgänge
Der Bereich Arbeitsgänge ist für Mitarbeiter wichtig, die produzieren: Hier haltet Ihr wichtige Informationen der einzelnen Arbeitsgänge fest – und das ist sowohl als Fließtext als auch mit entsprechenden Bildern möglich. Auch könnt Ihr zusätzliche Daten hinterlegen, falls die produzierende Maschine mit Informationen befüllt werden muss, was häufig bei Unternehmen der CNC-Branche der Fall sein dürfte.
In den nächsten Monaten werden wir den Bereich Arbeitsgänge um eine Ressourcenplanung ergänzen, in der Ihr genau festhalten könnt, welche Ressourcen benötigt werden, um einen bestimmten Arbeitsgang zu erledigen. Hierunter fallen sowohl die Arbeitsleistung Eurer Mitarbeiter (genau definierbar in Minuten oder Stunden), als auch die eingesetzten Werkzeuge oder Arbeitsplätze. Die einzelnen Ressourcen, die innerhalb Eurer Produktion verwendet werden, pflegt Ihr dann in den entsprechenden Ressourcen-Stammdaten.
An dieser Stelle definiert Ihr dann auch Euren Arbeitsplatz, also Eure JTL-Workbench: Alle Maschinen, die für die Produktion verwendet werden sowie die entsprechenden Lagerplätze, an denen dieser Arbeitsplatz zu finden ist. JTL-Workbench steht momentan nur als Grundgerüst. In den nächsten Monaten werden hier aber zahlreiche Vorgänge ergänzen.
AusblickSowohl JTL-Plan&Produce als auch JTL-Workbench sollen in Zukunft Plugin-fähig werden, so dass unsere Partner die Prozesse Eurer Produktion mit ihren Lösungen ergänzen und optimieren können. Gleichzeitig möchten wir mithilfe von Blockly eine neue Technologie im Bereich der Automatisierung implementieren: Auf sehr spielerische Art und Weise erlaubt es Blockly, Logiken zu schreiben, mit denen Ihr auf Ereignisse reagieren, Prozesse anstoßen und die Steuerung von Maschinen realisieren könnt.
Ihr wollt noch mehr über JTL-Plan&Produce erfahren? Ich habe vor kurzem ein ausführliches Webinar gehalten, in dem ich Euch alle Ansichten direkt in der neuesten Version von JTL-Wawi zeige. Unter folgendem Link könnt Ihr es Euch in der Mediathek ansehen:
Oder Ihr schaut Euch unser aktuelles Video an, in dem ich mich mit unserem Product Owner JTL-Wawi, Manuel Pietzsch, über das neue Produktionsmodul und dessen Integration in die Warenwirtschaft unterhalten habe:
- Veröffentlicht am: 27. November 2020
- Kategorie Lösungen von JTL
- Themen JTL-Plan&Produce, JTL-Workbench, Entwicklertagebuch, Produktion
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