Entwicklungsleiter JTL-Wawi in Hückelhoven
JTL-Wawi 1.2 bietet Händlern First In – First Out (FIFO)-Option
Nach ersten Infos zum Zahlungsabgleich in JTL-Wawi 1.2 in der letzten Woche, widmen wir uns diesmal FIFO. Klingt komisch, ist aber sinnvoll für viele Händler. Das Akronym steht für First In – First Out. Dies beschreibt eine Form der Auftragsvergabe, nach der der Käufer zuerst mit Ware versorgt wird, dessen Auftrag zuerst beim Händler einging. Im Deutschen sprechen wir daher auch von der Bestandsreservierung. Welche Vorteile dieser Ansatz bietet und wie es in der neuen Version unserer Software integriert ist, erklären wir euch im Folgenden.
Das Problem
Stellt euch einmal das folgende Szenario vor:
Ein Möbelverkäufer bietet seine Ware in der Regel mit sechs Wochen Lieferzeit an, hat aber auch geringe Stückzahlen auf Lager. Darunter befindet sich derzeit ein bestimmtes Couchmodell. Ein Kunde kauft nun diesen vorrätigen Artikel, weil er ihm im Shop als „Verfügbar, Lieferung morgen“ angezeigt wird.
Ein zweiter Kunde kauft wenige Stunden später ebenfalls exakt die gleiche Couch im Onlineshop. Der Shop zeigte währenddessen an, dass der Artikel mit sechs Wochen Lieferzeit ausgeliefert wird. Der Umstand passt für den Kunden, immerhin will er seine alte Couch zuvor selbst verkaufen. Der zweite Kunde zahlt jedoch via PayPal, während der erste Kunde das Geld überweist und die Summe erst zwei Tage später beim Händler eingeht. Tatsächlich geht nun die Ware zuerst an den Kunden, der auch zuerst bezahlt hat. Der zweite Kunde erhält also eine Couch am kommenden Tag, während der Erstbesteller sechs Wochen auf die Ware warten muss.
Um solche Situationen zu vermeiden, haben Kunden uns gebeten, doch hierfür eine Möglichkeit innerhalb der Wawi zu schaffen. Genau dies ist in der neuen Version 1.2 enthalten.
Die Lösung
Mit Release von JTL-Wawi 1.2 können Händler die Bestände dank FIFO fest auf Aufträge gemäß Auftragseingang verteilen. In unserem obigen Beispiel wäre so die Couch für den ersten Kunden reserviert, auch wenn sein Zahlungseingang erst zwei Tage später erfolgt. Eine „Überholung“ durch einen PayPal-Käufer lässt sich so also vermeiden.
Wir haben die Bestandsreservierung bewusst als Option in JTL-Wawi integriert – nicht für jeden Händler ist dieses Vorgehen interessant oder relevant. Wer viel mit Überverkäufen arbeitet, profitiert stark von der neuen Wahlmöglichkeit. Wer jedoch seine Onlinegeschäfte strikt nach der Regel „Wer zuerst zahlt, erhält auch zuerst Ware“ abhandelt, kann dies problemlos weiterhin tun.
Wollt ihr diese Regelung in eurer Installation der Warenwirtschaft aktivieren, müsst ihr dazu lediglich einen Haken am entsprechenden Punkt in den Globalen Optionen setzen.
Es gibt jedoch eine Einschränkung für die Nutzung von First In – First Out: Da Microsofts SQL Server 2008 die Funktion nicht unterstützt, ist sie erst ab einer Installation des SQL Server 2012 und aufwärts verfügbar.
Fazit
Mit dieser Neuordnung der Auftragsabwicklung können Händler künftig wertvolle Zeit sparen, sollten sie mit Überverkäufen arbeiten. Statt einer aufwändigen händischen Prüfung regelt JTL-Wawi selbst die Warenvergabe nach klarer „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“-Manier. Wichtig war uns aber, dieses Prozedere nicht als Pflicht für alle Händler einzuführen. Immerhin gibt es genug Kunden, die Ware in der Reihenfolge der bestätigten Zahlungseingänge versenden möchten. Ganz gleich, welchen der beiden Ansätze ihr also verfolgt – JTL-Wawi 1.2 gibt euch mehr Möglichkeiten in die Hand, effizient und euren Bedürfnissen entsprechend zu verkaufen.
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