Geschäftsführer DE Company
Mobiler Packtisch (jetzt: Pick&Pack) | OBME / DE Company
Eine Postsendung gepickt, gepackt und versandfertig gelabelt in 30 Sekunden? Anfangs hielten wir dies für utopisch! Seit 2012 wurden bei uns Bestellungen so abgearbeitet, dass aus der Wawi heraus Rechnungen und Versandlabels extra gedruckt und mit diesen Papieren dann Ware eingesammelt wurde. Anschließend ordneten die Mitarbeiter die eingesammelte Ware den Bestellungen zu und machten sich ans Verpacken. Dann wechselten wir auf JTL-WMS und für unseren Kleinteile-Versand, der meist nur aus 1 – 2 kleinen Teilen besteht, auf die rollende Kommissionierung und einem speziellen Pickwagen mit 48 Versandboxen. Das war bereits ein großer Schritt nach vorne.
Aber mit dem Mobilen Packtisch (jetzt: Pick&Pack) von JTL ist der Prozess jetzt wesentlich komfortabler und noch einmal doppelt so schnell! Lieferbare Sendungen laufen sofort bei Pick&Pack auf, werden einzeln direkt am Regal gescannt, gepickt, verpackt und gedruckt. Bei uns hat am zweiten Tag eine Mitarbeiterin bereits über 160 Sendungen in nur 2 ½ Stunden erledigt. Das Ganze ohne Vorarbeit im Büro oder vorab picken und nochmal scannen zu müssen.
Im Wachstum mit JTL
Vorab ein wenig zu unserer Entwicklung mit JTL: Seit 2011 ist unser junges Unternehmen mit dem Handel von Smartphone-Zubehör, Akkus und Heimelektronik stark gewachsen. Unsere bei JTL gehostete JTL-Wawi (mit einigen Arbeitsplätzen) hat uns dabei schon sehr geholfen. Mit dem Umzug Anfang des Jahres in ein neues Versandlager war uns klar, dass wir auch JTL-WMS einsetzen wollen. Ein Anruf bei JTL, bei dem wir unsere Lage schilderten, bestätigte uns darin, diesen Schritt durch einen Servicepartner mit viel WMS-Erfahrung betreuen zu lassen. Bei der einführenden Beratung wurden alle unsere Prozesse besprochen, Lagerzonen nach Art unserer Artikel festgelegt, der ideale Aufbau und Standort unserer Packplätze geplant und die Pickprozesse definiert. Daraus ergaben sich dann Pläne, wie wir das Lager umzustellen und umzuräumen hatten, wie der Tischler die Packstationen aufbauen sollte und was wir vor allem an unseren Artikeln für die WMS-Lager ändern sollten. Parallel zu unseren Aufgaben wurden bei OBME die gesamte Hardware, angefangen vom WLAN-Netz, den kompletten Packstationen und die mobilen Einheiten, vorbereitet.
Wie die ganz Großen mit JTL-WMS
Nach unserer begleiteten Umstellung auf JTL-WMS (noch mit der Version 0.9.9.923, bei der der Servicepartner für zwei Tage das Ruder übernahm, die Hardware einrichtete und unser Personal mit dem Bekleben der Stellplätze beschäftigte und bei der Inventur begleitete), konnten wir bereits am dritten Tag in den Versand mit JTL-WMS gehen und uns alle aufwändigen Schritte vorweg sparen. Alle Logistiker waren angebunden, die Etiketten kamen alle aus den Druckern wie sie sollten und unsere Pickwagen wurden mit Tablethalterungen und Tablets mit Scannern nachgerüstet. Das Picken unserer Kleinteile mit der Rollenden Kommissionierung wurde nach der Umstellung noch mit einem speziellen Pickwagen mit 48 Boxen schnell und sicher aus einem dafür optimierten Lagerbereich erledigt. Der erste Versandtag wurde ebenfalls noch begleitet, um den Mitarbeitern, wo nötig, Hilfestellung zu geben und das System bei den Laufwegen und Picklisten zu verfeinern.
Heiß auf JTL-Wawi 1.0
Vor drei Wochen bekamen wir dann das Angebot, den Mobilen Packtisch (jetzt: Pick&Pack) bei uns einzuführen. Unser Servicepartner hatte vorweg mit einer Sicherung unserer Wawi-Daten bereits Update-Tests in seiner Cloud durchgeführt, sodass wir mit einer reibungslosen Umstellung auf die Version 62 der Beta rechnen konnten.
Das Update auf die Version 0.9.9.962 wurde durchgeführt und bereits nach ca. zwei Stunden konnte der Regelbetrieb mit der neuen Wawi wieder aufgenommen werden. In einer anschließenden zweistündigen Schulung, bei der über TeamViewer alle Mitarbeiter an den verschiedenen Standorten teilnahmen, wurden uns die für uns relevanten Änderungen erklärt. Kleinere Probleme, die durch die Beta in dieser Zeit auftraten, wurden schnell eingegrenzt und beseitigt. Es gibt in der 1.0 ja schon ein paar sehr nützliche neue Sachen, die wir der Reihe nach nutzen. Die neuen Lagerbereiche in JTL-WMS wurden vom Servicepartner an unser bereits darauf ausgerichtetes Lager angepasst und damit das Einlagern und Picken noch einmal verbessert.
Da wir viel bei Amazon und eBay handeln und in JTL-Wawi 1.0 Funktionen wie z. B. bei eBay das Pausieren von Angeboten oder der Amazon-Lister enthalten sind, saßen wir bereits auf glühenden Kohlen in Bezug auf das Update. Ein weiteres Ziel von OBME war, dass wir die Artikel direkt am Lagerplatz verpacken und damit einen Prozessschritt überspringen können. Das sollte aufgrund unserer Artikel und Versandart machbar sein. Bei einem Vorgespräch im April führte uns OBME einen Prototypen des Mobilen Packtisches als zusätzlichen Pickprozess für unsere sehr kleinen Teile, die wir mit der Post versenden, vor. Wir wussten aus den Vorgesprächen mit unserem Servicepartner, dass JTL parallel zur Entwicklung der Prototypen an einem eigenen Modul für diese Art von mobilen Packtischen arbeitet, allerdings stand noch nicht fest, mit welcher Version der Wawi das kommt. Mit der Umstellung auf die neue Wawi wurde unser Mobiler Packtisch (jetzt: Pick&Pack) eingerichtet.
Der Mobile Packtisch (jetzt: Pick&Pack)
Eine Konsole, auf der die gesamte Technik montiert ist, wurde in nur 10 Minuten auf einen unserer alten Pickwagen geschraubt und an das System angebunden. Dann haben wir noch eine Picklistenvorlage mit der Zone und den Einschränkungen erstellt, bei denen er genutzt werden soll, und schon war das Ganze fertig. Die Mitarbeiterin war in 5 Minuten eingewiesen und hatte bereits nach ein paar Sendungen eine sehr hohe Geschwindigkeit erreicht. Die Pickliste wurde so angelegt, dass Pick&Pack alle betreffenden Sendungen aus der Lagerzone, die gerade einmal 10 Meter Länge umfasst, abgreift. Deshalb wird er sehr wenig bewegt. Wir verbessern das Ganze jetzt noch etwas mit Abrollern für Aufkleber und freuen uns auf den nächsten Besuch unseres Servicepartners. Dann wird über die neue Internetmarke diese nämlich gleich mit auf das Etikett gedruckt. Dann ist das Grinsen aus meinem Gesicht nicht mehr wegzubekommen.
30 bis 50 Sekunden für eine Sendung von einem Stücklisten-/Artikel – das ist schon sehr irre, wie ihr auch im Video, das am Tag der Einführung bei uns gedreht wurde, sehen könnt:
1,3 Cent / Paket für beinahe doppelte Frequenz
Also ich gebe meinem Mobilen Packtisch (jetzt: Pick&Pack) nicht mehr her, auch wenn die Anschaffungskosten von ca. 2.500 € nicht gerade ein Schnäppchen sind. Wenn ich das aber bei einer geschätzten Laufzeit der Hardware von 2 Jahren im Lagereinsatz einmal umrechne, habe ich für die Verdopplung der Frequenz bei unseren Kleinteilen, die eine Mitarbeiterin in der gleichen Zeit verpacken kann, gerade einmal 1,3 Cent pro Paket investiert. Das ist dem Stundenlohn gegenüber gestellt ein echtes Schnäppchen und wir Schwaben stehen auf sowas.
Hardware für Pick&Pack
Die mobilen Drucker, mit denen wir auch sehr einfach und schnell von Adressetiketten auf die großen Versandetiketten (Liporellos) umstellen können, und die Tablets und Handscanner sind im Einkauf eben nicht billig. Der Drucker kann im Notfall sofort ohne lange Lieferzeit Plug’n’Play ausgetauscht werden, das Windows Tablet muss eine lange Standzeit und mindestens ein 11,8 Zoll Display haben und die Konsole, auf der alles variabel mit Kugelkopfgelenken befestigt ist. Auch die Box in der alle Ladekabel mit einem anzuschließenden Hauptkabel untergebracht sind, ist für den Lagerbetrieb ausgelegt und entsprechend stabil.
Workflow mit Pick&Pack bei Kleinteilen
Im laufenden Betrieb erreichen wir damit – ohne Auftragsstau – z. B. bei Amazon Auslieferungszeiten von zum Teil unter einer Stunde nach Eingang der Bestellung, da die Bestellung sofort an den Packtisch geht und mit dem Drücken des “Versenden”-Buttons der Ausgang der Lieferung an Amazon vom JTL-Worker sofort zurückgemeldet wird.
Grob überschlagen rechnet sich diese Investition damit für uns, durch das Einsparen von Arbeitszeit und die kurze Responsezeit, bereits nach 4 Monaten.
Darüber hinaus nutzen wir diese mobile WMS-Station, die alles kann, was ein normales WMS auch kann, auch beim Anlegen neuer Artikel im Wareneingang, wo wir nicht nur scannen, sondern auch vor Ort direkt nötige Etiketten drucken können.
Pick&Pack für den Direktversand von großen Teilen
Die gleiche Konsole können wir ohne Umrüstung auch bei Erweiterung unseres Angebotes für größere Artikel einsetzen, indem wir die Konsole einfach an einen DHL-/DPD-Packwagen hängen und direkt z. B. vom Lagerplatz oder der Palette die Etiketten drucken und ohne Umweg über den Packtisch in die Versandwagen picken und versenden könnten.
Fazit
Alles in Allem haben wir mit der betreuten Einführung von JTL-WMS und dem Mobilen Packtisch (jetzt: Pick&Pack) nicht nur unsere Frequenz mehr als verdreifacht, sondern wir haben auch keine nennenswerten Fehlsendungen mehr und viel weniger Aufwand im Büro. Dort kann man sich jetzt auf den Einkauf neuer Produkte und den Vertrieb über die Plattformen und die Kundenkommunikation konzentrieren. Der Rest läuft von alleine. Wenn mit der Hardware was klemmt, wird das über Fernwartung korrigiert oder wie im Falle eines Scanners einfach schnell ausgetauscht.
Vielen Dank an das Team von JTL und OBME für die Betreuung bei der Einführung von JTL-WMS, der Umstellung auf JTL-Wawi 1.0 und vor allem dem Mobilen Packtisch (jetzt: Pick&Pack) als sehr sinnvolle Ergänzung.
Sasa Petrovic
Geschäftsführer DE Company
- Veröffentlicht am: 20. August 2015
- Kategorie Lösungen von JTL, Success Stories
- Themen JTL-WMS, Gastbeitrag, Versand, Lager und Logistik, Pick&Pack
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